Gedanken: In Zeiten wie diesen

Gedanken: In Zeiten wie diesen

Weg von der Angst. Hin zu mehr Sicherheit.
Weg vom Selbstzweifel. Hin zur mehr Selbstsicherheit.
Weg vom Mangel. Hin zu Ihrer Fülle.
Weg vom Vergangenem. Hin zu Ihrer  Zukunft.
Weg von Belastung. Hin zu neuer,  anderer Freiheit.

Gedanken in Zeiten wie diesen….

Bestandsaufnahme eines Menschen und einer Berufsgruppe, die gerade nicht so wirklich arbeiten kann.

Ich werde mich nicht äußern über irgendwelche Verschwörungstheorien sondern ich werde euch erzählen, welche Gedanken mir so durch den Kopf gehen, über das was den Alltag betrifft.

Ich gehöre der Personengruppe bzw. der Berufsgruppe an, die zurzeit nicht mehr ganz so viel Arbeit hat. Meine Kunden tun sich im Augenblick sehr schwer, bestimmte Rahmenbedingungen zu akzeptieren. Meine Astronauten oder auch jene, die es werden wollen, wollen nicht Online gecoacht werden. Darum habe ich für mein Teil bestimmte Faktoren ermittelt, was derzeit meine potentiellen Kunden benötigen, um wieder ein Coaching zu buchen.

Coaching ist so wichtig in Zeiten wie diesen. Niemand redet wirklich über das Honorar oder wie lange alles dauert. Es ist Sicherheit, worum es wirklich geht .Jeder will gerade Sicherheit. Sicherheit, das alles wieder gut wird.  Sicherheit, den Job nicht zu verlieren. Sicherheit, dass das Coaching auch wirklich hilft, funktioniert.
Ja, Angst ist auch wichtig. Aber Angst will ja keiner, sondern jeder will weg von jedweder Angst. Angst ist mittlerweile schlimmer als jede Covid 19 Pandemie.
Das Speaker Business ist fast komplett zusammen gebrochen. Und die Veranstaltungen die gerade wieder anlaufen, sind zwar motivierend aber bescheiden – in einem Saal, wo sonst 500 und mehr Menschen passen, sitzen derzeit zirka 80 oder 90 Personen mit Abstand, ein paar hundert schauen Online zu. Das ist alles andere als prickelnd.
Der Alltag ist jetzt ganz anders
Das ist aber nur die Vorgeschichte dessen, was ich eigentlich erzählen möchte. Wie sieht der Alltag nun derzeit aus? Ich stehe auf und beginne den Tag eigentlich wie immer.  Ich trinke meinen ersten Kaffee – und hier versuche ich schon bewusst zu leben, wie vorher. Das klappt ganz gut, auch wenn ich einige Einschränkungen derzeit durch meine spezielle Situation habe.
Im Buddhismus heißt es immer so schön: Du kannst Ein- und Ausatmen. Folglich lebst du, solange du diesen Kreislauf aufrecht erhalten kannst.
Das beruhigt eigentlich nur am Anfang und dennoch sollten wir DANKBAR sein, dass es noch so ist. Mein Alltag schaut dann so aus, dass ich in den letzten Wochen mit meinem Team, also die, die mir geblieben sind, versuche im Hintergrund alles umzugestalten, anders aufzustellen. Wir haben mich als Person anders aufgestellt, klarer heraus gearbeitet und mehr noch auf die Pandemie-Situation zugeschnitten. Das gilt fürs Coaching und auch fürs Speaking. Ich habe mich von mir nahen Menschen trennen müssen, da es einfach nicht mehr effektiv war und wir nicht mehr die selbe Kommunikation hatten.
Für mich als Asperger Autist ist einfach wichtig eine gute Kommunikation zu besitzen. Und nur die Kommunikation bringt mich dann auch weiter, schafft Vertrauen und zeigt dann auf, dass es eine erfolgreiche Zukunft geben wird. Emotional bin ich persönlich in ein echt tiefes Loch gefallen. Viele meiner hart erworbenen Emotionen sind einfach weg oder nur mehr ungenügend vorhanden. Der Tode meiner Shiva im letzten Oktober hat immer noch massive Auswirkungen. Das, was mir alles in den letzten 3 Monaten passiert ist, hat mich Emotionen spüren lassen, die ich so noch nie kannte oder spüren durfte. Eine ganz intensive war das Schämen. Und das, was es mit mir gemacht hat. Schämen hat leider bei mir Folgendes ausgelöst: Ohnmacht, Stuck State, Verzweiflung, Ängste, Panik und vor allen Dingen Schuldgefühle. Das Thema Schuld ist ziemlich ätzend. Sich schuldig zu fühlen und dazu körperliche Symptome zu entwickeln, ist nicht schön. Und man fühlt sich für etwas schuldig, dass man nicht begannen hat. Das war nicht sehr schön und dennoch hat es mich weitergebracht. Ich habe wieder lernen dürfen.
Also mache ich den ganzen Tag nichts anderes, als vorbereiten auf den Tag X, der da hoffentlich bald wieder kommen wird. Wir arbeiten an unserer Webpräsenz und „hübschen” alles auf. Dann wird viel telefoniert mit möglichen potentiellen Kunden und mit neuen Kooperationspartnern, die ins System Alexander Maria passen und den neuen Angeboten, die da noch kommen. Irgendwie habe ich dass Gefühl, ein Start Up zu sein, das gerade durchstartet.Und eigentlich ist das auch so. Aber nicht nur bei mir sondern in vielen Branchen, bei denen alles auf Null runter gefahren wurden – alle fangen wohl mehr oder weniger bei Null an.
Wie motiviert einen das nur? Das ist eine Frage die ich mir jeden Tag aufs Neue stelle. Bei mir kann ich nur sagen, dass egal, was auch in den letzten Tagen, Wochen und Monaten  passiert ist oder ich erleben durfte, ich das grosse Glück habe, Vertrauen in seinen verschiedensten Formen kennen gelernt zu haben. Angefangen von Vertrauen, Selbstvertrauen, Vertrauen ins Leben und ganz wichtig UrVertrauen. Dazu kommt jede Menge Hoffnung. Der eine oder andere weiss ja, wie ich mit der Hoffnung verfahre. Ohne Hoffnung bin ich gar nichts. Ich bin nicht lebensmüde sondern einfach immer voller Hoffnung. Ohne Hoffnung , dass es weiter geht, wäre ich schon längst gestorben.

Das Learning

In den letzten Wochen habe ich gemerkt und auch bemerkt wie wichtig zum Beispiel die Verbundenheit mit sich selber ist und natürlich mit anderen. Dazu gesellt sich auch die Verbindlichkeit, dessen was man selber macht. Also das was du mit dir selber ausmachst, dann auch eben einzuhalten. Aber natürlich auch was Andere mit dir machen. Sind die wirklich alles so verbindlich? Gerade in Zeiten wie diesen stellt sich schnell heraus, wer wirklich verbindlich ist. Dabei kommt dann heraus, wer da ist und wer nur Lippenbekenntnisse abgegeben hat. Es kommt zu Trennungen, von beiden Seiten ausgehend. Und die sind auch schmerzhaft und man möchte es gar nicht so wirklich glauben, was da so alles passiert, nach so vielen gemeinsamen Jahren oder gar Jahrzehnten.

All das kostet extrem viel Energie und an so manchen Tagen fühle ich mich extrem müde und abgeschlafft. Zu anderen zeiten hätte ich gesagt: Ok, dein Körper braucht jetzt sofort Ruhe und du nimmst dir jetzt eine kleine Auszeit. Aber die Zeiten sind anders. Ich kann es mir nicht erlauben, eine Auszeit zu nehmen. Ich versuche mit meinem Körper zu verhandeln und zu schauen, was geht und was vielleicht nicht. Wie lange kann ich denn noch diesen Raubbau mit meinem Körper betreiben. Und da spielt die Pandemie nur eine kleine Rolle. Von den Astronauten habe ich gelernt, mich voll auf eine bestimmte Zeit zu konzentrieren und alles daran zu setzen, genau in der Zeit etwas Sinnvolles daraus zu machen. Also in einer bestimmten, überschaubaren Zeit extrem viel zu erreichen. Effektiv und effizient. Und alles auch noch motiviert bis unter die Haarspitzen. Da war sie, die unerklärliche Motivation.
Selbiges gilt doch auch für das leibliche Wohl. Das Essen. Ich kenne einige, die haben seit dem Lockdown massiv abgenommen. Andere wiederum, so wie meine Person, haben zugelegt. Und Sport ist so eine Sache für sich. Man muss erst wieder damit beginnen, und dann auch bitte dran bleibst. Denn wenn man in der Situation nicht dran bleibt, fängst man an, ein klein wenig aufzugeben. Und das willst du auch nicht. Und ich wollte es auch nicht. Seitdem ich vor ein paar Tagen wieder angefangen habe, meinen inneren Schweinehund zu überwinden, fühle ich mich besser. Ich schlafe besser als vorher.  Ja, ich bin immer noch müde und manchmal auch einfach nur schlapp, aber nicht mehr so schlimm wie vorher.
Das Beste an mein Schlaf ist, dass ich vertraue, mich dort zu erholen. Und es funktioniert. Ich bin sehr dankbar, nach allem was war und auch noch ist, dass mein guter Schlaf nicht darunter gelitten hat. Ich schlafe richtig gut und auch viel. Ich nehme mir sogar manchmal mittags ein Power Schläfchen. Und danach geht es mir besser. 20 bis 30 Minuten reichen da vollkommen aus.
Früher nannten wir das Psycho-Hygiene und die ist in Zeiten, wie diesen enorm wichtig. Eine gute Kommunikation ist wichtig. Auch wenn ihr vielleicht ins Diskutieren geratet, dass ist egal. Nutzt die Spielregeln der Kommunikation und alles wird gut. Bleibt dran, es lohnt sich immer.
Täglich kämpfe ich mit mir, wo ich jetzt Aktivität entwickeln muss oder sollte und wo ich mich in Geduld üben muss. Meinen Kunden habe ich immer die Geschichte erzählt von dem Gärtner des eigenen Lebens. Und das muss ich jetzt auch machen. Ich muss entscheiden, was ich will, was ich kann und was ich sogar muss. Also das mit dem „MUSS” ist bei einem Asperger Autisten eine Sache für sich. Die ist nicht so lustig. Wann muss ich den Pflanzen , Wasser geben und wann muss ich wohl oder Übel Abwarten, damit die Pflanzen auch wachsen können. Jeder muss Lernen, der Gärtner seines eigenen Lebens zu werden.

Alles wird besser…
Ich weiß, dass ich es wieder schaffen werde. Dass meine Aufträge nur so scheppern werden, wie ich es nicht nur verdient habe, sondern weil es mir zusteht. Klar brauche ich dafür ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Aber man braucht vor allen Dingen in Zeiten wie diesen wieder eine Vision. Etwas worauf man hin arbeiten kann oder sollte. Vieles von dem, was um uns herum passiert, müssen wir mehr oder weniger hinnehmen. Jeder sollte versuchen aus der Situation stets das Beste zu machen. Nur so wird ein Schuh draus. Jammern hilft nur zeitweise. Und ganz ehrlich, es wird weiter gehen. Das WIE können wir mitgestalten. Und ja, jeder muss das sogar, wenn wir erfolgreich, glücklich und selbstbestimmt leben wollen.
Das alles hier spielt sich mehr oder wenig in jeder freien Minute ab und wiederholt sich ständig, in einer affenartigen Geschwindigkeit. Und ich denke, dass ich da nicht alleine bin. Mit vielen Menschen mit denen ich spreche, denen geht es nicht anders und deshalb schreibe ich das hier, weil es euch Mut machen soll. Es wird weiter gehen, mit Allem. Bleibt am Ball, bleibt am Leben interessiert und sucht nach Lösungen. Lasst euch ruhig mal treiben und dann stürzt euch mit all eurer Energie auf mögliche Lösungen. Und wenn die Richtung nicht stimmig ist, dann ändert es. Ändert eurer Strategie, ändert den Weg. Verschafft euch eine andere Perspektive und findet dadurch neue Möglichkeiten, neue Chancen.
Ich liebe meine Leben, auch wenn es im Augenblick nicht so ist, was ich mir vorgestellt habe. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich bin nichts schuld oder habe Schuld. Und wenn, dann kann ich mir verzeihen. Das kannst du auch bei dir anwenden. 🙂  Manchmal sind die Umstände einfach gegen einen oder sprechen nicht für dich. Egal, dann geht eben was anderes.
“Älter werden ist nichts für Feiglinge“, sagte einst einer meiner Mentoren – R.I.P. lieber Blacky Fuchsberger. Er gab mir folgendes mit auf den Weg: Vergeben –  musst du ständig | Vergessen – ist immer sinnvoll | Verzeihen – schadet nie, im Gegenteil | und als letztes nannte er noch Verlieben – also immer und immer wieder aufs Neue. Verlieben ins Leben. Eine sehr freie Interpretation, aber voller Inspiration dessen, was er eigentlich damit meinte. 🙂
Ich will Dir damit einfach nur zeigen, dass ich kein Übermensch bin und wie es mir in der augenblicklichen Situation geht und wichtig es ist, dran zu bleiben, am Leben. Und das alles wirklich wieder gut werden wird. Für den einen mehr und für den anderen leider auch etwas weniger. Auch das ist das Leben. Seid dankbar für das was ihr gerade habt und auch für das was noch kommen wird.
Soviel von mir…….